Mit dem neuen Projekt verfügt der Kanton Aargau über ein dreiteiliges Angebot, welches sich, je nach Bedarf, individuell kombinieren lässt. Dabei handelt es sich um einen Bildungsteil mit einer Tagesschule, einen Mittagstisch, Nachmittagsaktivitäten, ein Beratungs- und Coachingangebot sowie ein Mentoring.
Die Angebote richten sich an junge Geflüchtete vom 16. bis zum 25. Lebensjahr.
Wie bisherige Erfahrungen zeigen, können viele junge, geflüchtete Menschen in den vorgesehenen schulischen Angeboten der Regelstruktur nicht bestehen. Ihnen fehlen oft die in den Regelschulen geforderte, altersgerechte Selbstdisziplin und Verbindlichkeit. Durch die meist lange Flucht haben die Jugendlichen zudem teilweise Verhaltensweisen angenommen, die für sie auf dem Fluchtweg wohl überlebensnotwendig waren, die nun im Aufnahmeland hingegen wenig hilfreich sind. Sie müssen sich in der für sie fremden und oft unverständlichen Umgebung zuerst neu orientieren und adäquate Verhaltensweisen entwickeln. Dabei benötigen die Jugendlichen, die teilweise durch das Erlebte zudem auch traumatisiert sind, dringend Unterstützung. Da die Eltern oft fehlen oder mit der neuen Situation selbst stark ge- oder überfordert sind, fehlt die entsprechende familiäre Unterstützung. Darum sind die oben genannten sozialpädagogischen Massnahmen als Ergänzung zu den schulischen Angeboten der Regelstrukturen unabdingbar.